Dienstag, 5. Februar 2013

Wow. Was für ein Moment!

Die Beerdigung, wo ich war, war ja von der Oma einer Schülerin, und auch unseres angestellten Holzschnitzers, die sind Geschwister.
Seit diese Frau gestorben ist, war er so niedergeschlagen und teilnahmslos. Bei der Beerdigung hat er hemmungslos geheult. Das tat mir immer total Leid, aber man kann ja nicht helfen!

Gott hilft. Heute hatten wir Besuch von einer Gruppe aus Deutschland. Im Gepäck hatten sie 8 Cajons. Falls das jemandem nichts sagt, das sind bessere Holzkästen, die als Trommeln zu benutzen sind und denen man relativ schnell schöne Rhythmen entlocken kann.

Nach dem Mittagessen haben wir schnell die Tische beiseite geschoben und die Schülerinnen haben sich auf diese Cajons gesetzt und nach einer kurzen Einführung konnte bald losgelegt werden, begleitend zu Musik.
Es war echt gut gemacht und man hat eine total coole Verwandlung gesehen. Anfangs waren sie ziemlich skeptisch, fanden das vielleicht sogar affig oder kindisch. Aber dann waren sie sehr schnell begeistert, so wie alle, und haben eifrig mitgetrommelt.
Unser Schnitzer war schon wieder an seine Arbeit gegangen, aber dann wurde er dazugeholt. Er ist Schlagzeuger. Er hat sofort seine Schwester von dem Cajon verbannt und mitgemacht, dabei hatte er den Dreh total schnell raus. Der Leiter dieses Schnellkurses konnte ihn sofort zu einem Solo einteilen, was er dann auch leidenschaftlich getrommelt hat.

In diesen Minuten war ein Glänzen in seinen Augen.

Hinterher ist der Leiter der deutschen Gruppe zu ihm hingegangen, und hat erzählt, dass er ihn schon von vor zwei Jahren kannte, wo er in einer Gemeinde Schlagzeug spielte die er besucht hat. Er fragte ihn "Bist du immer noch in der Gemeinde?" Verzögert durch die Dolmetscherin kam die Antwort. "Ja." "Und hast du Jesus lieb?" Die Frage beantwortete er mit einer Geste und einem Gesichtsausdruck, der klarmachte, dass ein "Ja" dafür nicht reichen würde.
Und dann meinte der Leiter: "Ich schenke dir das."

Was war das für ein Moment, was für ein Gesichtsausdruck, als die Dolmetscherin diesen Satz übersetzt hatte! Er war so glücklich, dass man einfach nur von Herzen mit ihm mit glücklich sein konnte. Es war überwältigend. Ich hoffe der großzügige Spender hat mitbekommen, was für ein Werk er da getan hat.

Ich weiß nicht, ob dieses leichte Lächeln heute noch von dem Gesicht unseres Holzschnitzers wegzubekommen ist.
Ich bin auf jeden Fall sehr euphorisch. Wieviel man ausrichten kann, mit einem Instrument, das vielleicht 50 Euro kostet! Und was das für ein Glücksgefühl auslöst, wenn man nur beobachtet wie überwältigt der Beschenkte ist. Viel mehr, als eine Jeans, die man für den selben Preis bekommen könnte, es jemals tun wird.

Wow. Ich glaube, Geben wird absolut unterbewertet.

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