Freitag, 28. Dezember 2012

Diese Zeit war eine Segenszeit

Jetzt, kurz bevor die Reise, zumindest zum Zwischenziel Berlin, losgeht, ist es wahrscheinlich nicht verkehrt, ein Fazit zu ziehen. Ein Fazit über diese letzten 2-3 Monate, über die ich noch so gejammert habe.
Aber diese Monate waren voller Segen und Sinn. Wie man es sich ja hätte denken können, denn bei Gott gibt es keine Löcher im Plan, keine sinnlose Wartezeit.

Ich habe es genossen, nochmal mit meiner Familie zusammenzuleben. Obwohl man sich ja eigentlich schon verabschiedet hatte. Taxi spielen für Felix, und Weihnachtsgeschenke mit ihm einkaufen gehen. Mit Maxe Pro Evolution Soccer spielen und in einer Kneipe ein Schalkespiel sehen. Mit Papa zum Herthaspiel in Sandhausen gehen oder sich nochmal hoch aufs Rauhörnle mit dem Fahrrad quälen. Mit Mama morgens ausgedehnt frühstücken und ganz viel quatschen.

Außerdem habe ich etwas entdeckt. Dass ich, wenn ich mich wirklich dahinter klemme und nicht aufgebe wenn ich keine Lust mehr habe, ein bisschen zeichnen kann. Und das habe ich auch viel gemacht. Gut für die Mappe, die ich für das Studium später brauche!

Und schließlich habe ich viel Sport gemacht, gelernt wie man einkauft, ein Bad putzt, und so weiter.

Es war wirklich eine gute Zeit! Und hätte ich mir von Anfang an erlaubt, sie zu genießen und das Beste draus zu machen, hätte ich mir ein bisschen Elend sparen können.
Und während Gott mir diese guten Wochen bereitet hat, hat er mir auch wieder einmal gezeigt, dass er sich um alles kümmert. Finanzielle Unterstützung habe ich von so vielen, und vor allen Dingen so vielen unerwarteten Seiten bekommen! Auch da hätte ich viel mehr auf Gott vertrauen können und mir einige Sorgen sparen können. Man weiß es doch eigentlich, und kriegt es doch nicht hin...

So kann ich mir höchstwahrscheinlich auch die Sorgen vor dem Flug sparen. Warum auch immer, mir ist Angst und Bange davor. In London muss ich umsteigen, in Miami übernachten. Klappt das mit den Sicherheitschecks, habe ich meine Koffer richtig gepackt, sind sie zu schwer, finde ich die Stelle wo das Hotelshuttle abfährt, krieg ich das mit dem Hotel hin (ich hab doch noch nie in einem Hotel übernachtet!!! Wann gibt man Trinkgeld, und wie läuft das Ein- und Auschecken?!), klappt das dann morgens um halb fünf mit dem Shuttle, kriege ich wieder so krasse Ohrenschmerzen beim Fliegen, ....???

Ich werde erleichtert sein, wenn ich in Port-au-prince festen Boden unter den Füßen habe und aus dem Flughafen raus bin. Ich freue mich darauf!

Bis dahin genieße ich noch die letzten Tage in Deutschland und wünsche auch euch ein schönes Rest- und ein frohes neues Jahr. Letztes Jahr um diese Zeit habe ich gedacht, dass ich dieses Jahr um diese Zeit irgendwo in Afrika sitzen würde. Wieviel hat sich seitdem getan! Wieviel Großartiges.

Achja, eine Sache zum Sorgenmachen gibt es noch. Als ich meinen großen Koffer zum Vorausschicken in den Hermesshop gebracht habe, hat der nette Mensch dort keine Ahnung gehabt was er zu tun hat. Ich bin gespannt, ob der Koffer ankommt! Ob man Koffer überhaupt an andere Paketshops schicken kann, konnte er uns natürlich auch nicht sagen. Ich habe es einfach gemacht. Und bete jetzt, dass er ankommt...