Montag, 30. Juli 2012

Erste Eindrücke

Auf facebook gibt es eine Marriage of the Arts DTS - Gruppe. Da erhält man einen ersten Vorgeschmack darauf, wie die Truppe so sein wird.
Es ist richtig cool. Die Leute beratschlagen sich gegenseitig, wie man das notwendige Geld zusammenbekommt, wo es die billigsten Flugtickets gibt (für die Amerikaner), welche Ausrüstung sie mitbringen. Ab und zu kommt ein Link zu einem Kunstprojekt oder ähnlichem.

Als ich irgendwann total gefrustet war auf meiner wirklich monatelangen Suche nach einem Job habe ich meine Zweifel und Probleme geschildert. Sofort kam sehr viel Ermutigung und Zuspruch von verschiedenen Seiten. Als ich dann einen Job hatte, haben sich alle total mit mir gefreut, sogar die, die selbst noch auf der Suche waren und nichts hatten. Das war unglaublich und steigert die Vorfreude NOCH mehr.

Vor allem dieser gemeinsame Nenner Gott. Sich mit anderen Jugendlichen austauschen.
Ich glaube, das wird einfach total gut und genau das Richtige für mich sein.

Es ist nur noch einen Monat hin! Ich kann es kaum fassen.

Samstag, 21. Juli 2012

Wie es dazu kam

Ursprünglich war ja alles ganz anders gedacht.
Anfang diesen Jahres hatte ich mich bei Co-Workers von CFI beworben um ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. Ich hatte das schon voll eingeplant, und gar nicht mehr weiter drüber nachgedacht. Es war für mich glasklar, dass ich meinen Vorgängern in der Familie folgen würde, weil ich mir gedacht habe man kann ruhig mal wenigstens ein Jahr seines Lebens etwas für andere Menschen tun, wo man doch den Rest seiner Lebenszeit größtenteils immer nur für sich selbst tätig ist.

Mein Wunschziel war Afrika. Nicht so sehr sagte mir die Aussicht zu, dass ich wohl wenn denn nur als "Lehrerin" für Missionarskinder tätig sein können würde weil ich mir nicht sicher war, ob ich dazu in der Lage bin. Aber darüber habe ich wirklich nicht länger nachgedacht, genauso wenig wie darüber, ob ich das wirklich WILL oder mich dazu verpflichtet fühle, ob ich nicht viel mehr das Gefühl hatte Gott erwartet das von mir.

Da ich aber wie gesagt dieses Jahr fest eingeplant hatte (das langfristige Planen ist leider bei mir ziemlich ausgeprägt), und in Gedanken schon viel weiter war als mich noch weiter damit zu beschäftigen, fiel ich wirklich aus allen Wolken als man mir beim Vorstellungsgespräch in Stuttgart plötzlich sagte, man sei nicht der Meinung, das sei das Richtige für mich.

Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Die Möglichkeit, nicht akzeptiert zu werden, kam in meinen Plänen A, B, C, ... überhaupt nicht vor. Ich hatte damit gerechnet, in ein Land zu gehen, das mir nicht so sehr gefällt, vielleicht sogar Europa. Ich hatte damit gerechnet, eine Arbeit zu tun, die mir spontan überhaupt nicht zusagt. Aber eine brutal gnadenlose, absolute Absage?

Natürlich habe ich mich endlos nach den Gründen gefragt. Was habe ich falsch gemacht? Ich bin das Gespräch in Gedanken so weit ich konnte noch einmal durchgegangen und habe mich gefragt, wo ich was Anderes hätte antworten sollen. Bis heute bin ich aber zu keinem Ergebnis gekommen.

In den Tagen danach war ich sehr sehr niedergeschlagen. Ich hatte keine Lust mehr auf "sowas". Alternativvorschläge habe ich einfach komplett (eventuell etwas ruppig, wofür ich mich entschuldigen möchte bei den Betreffenden) abgelehnt. Ich wollte nichts mehr davon wissen. Wenn ich ganz ehrlich bin, ein bisschen war ich sogar erleichtert. Vielleicht wollte ich das eigentlich wirklich nie machen.

Irgendwann kam eine Mail von meinem Cousin. Er hat mir kurz von der Jüngerschaftsschule erzählt und ein paar Links dazugeschickt. Fast wollte ich die Mail einfach wieder schließen, denn wie gesagt, ich hatte wirklich keine Lust mehr.
Aber dann habe ich mir doch alles durchgelesen und war innerhalb kürzester Zeit so dermaßen begeistert. Noch am selben Tag habe ich mich dort beworben. Ich konnte es kaum glauben, dass ich mit Fotografie, einer Sache die mir unglaublich viel Spaß macht, für Gott zu gebrauchen sein konnte. Und ich hatte ganz ganz fest das Gefühl, dass genau DAS es war, was er für mich vorhatte. Ich war unglaublich dankbar, dass er mir das gezeigt hat und in der Zeit, die ich besonders ihm widmen wollte, nicht von mir nehmen, sondern so wie schon immer mir unglaublich viel geben wollte - der Unterricht, die Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen, Erfahrungen in einem fremden Land usw. Und ich war doch so überzeugt gewesen, er erwartet von mir, dass ich zurückstecke und ein Jahr lang etwas mache, was mir zwar nicht unbedingt Spaß macht aber nützlich ist (so schlimm wäre es sicherlich auch nicht geworden, aber vom Prinzip her).

Das Einzige was mir ein bisschen Sorgen bereitete, waren die Kosten. Aber letztendlich wäre bei CFI ungefähr genausoviel angefallen und ich war mir sicher, dass er auch dafür sorgen würde.

Die Bewerbung war erfolgreich (auch dank zweier Empfehlungsschreiben, Danke dafür!) und ab sofort hatte ich wieder einen Plan. Und er hat sich richtig angefühlt.
Ich bin so froh, dass aus dem sozialen Jahr mit Co-Workers nichts geworden ist. Wie blöd ist man aber doch, dass man in solchen Situationen Gott oft einfach schlimme Vorwürfe macht, mit der eigenen völlig eingeschränkten Sichtweise und wie schnell das Vertrauen dann plötzlich verschwindet.
Da muss ich auf jeden Fall noch viel lernen - diese Erfahrung war sehr lehrreich!

WegNachOben - Wie Wo Was?

Die meisten werden es wissen: ab September verlasse ich den heimatlichen Hafen und begebe mich in die "weite Welt" - namentlich Herrnhut als erste Station.
Das ist nun gar nicht mehr so lange hin und ich bin voller Vorfreude, Spannung und Erwartungen.Und voller Ungewissheit. Werden die Leute cool sein, werde ich reinpassen, werde ich so viel lernen wie ich es mir erhoffe, werde ich mich dort wohlfühlen... wie wird das überhaupt alles werden?!

Die nächsten Monate werden auf jeden Fall sehr spannend für mich, und damit ihr an meinen Erfahrungen teilhaben könnt, habe ich mich entschlossen diesen Blog zu schreiben (und damit alle, die kein WhatsApp oder facebook haben, trotzdem ab und an auch mal ein Lebenszeichen von mir lesen).

Was genau ist der Plan?
Vom 1. September 2012 bis zum 1. März 2013 werde ich in Herrnhut eine (Jüngerschafts-)Schule besuchen, deren Konzept mich beim ersten Mal lesen echt geflasht hat. Das Ganze nennt sich "Marriage of the Arts", die Organisation die dahinter steht ist "Jugend mit einer Mission" (bzw. original "Youth With A Mission").
Ich werde die Fine Art Photography DTS besuchen, hier mal der Flyer dazu der mich wie gesagt total begeistert hat.

Die Idee ist die, den Schülern auf zwei Schienen etwas beizubringen: einerseits auf der künstlerischen (also bei mir die Fotografie, es gibt auch einen Musikkurs und Handwerkskurs und so), andererseits auf der geistlichen.
Was dabei rauskommt ist etwas, was ich mir insgeheim immer erträumt hatte, wovon ich aber nie gedacht hätte, dass es wirklich funktionieren kann: man lernt, sein Talent für Gott zu nutzen, also in meinem Fall mit Footgrafie etwas zu bewegen.

Als sei das nicht schon cool genug passiert alles in einem super Rahmen. Alle Jugendliche leben zusammen in einem wunderschönen Haus (Schloss?!), und zwar aus allen möglichen Ländern (sehr viele kommen aus den USA). Deswegen wird auch nur teilweise deutsch und sehr viel englisch gesprochen!

Nach der Lehrphase kommt ein Einsatz von 8-12 Wochen irgendwo in Afrika oder Asien (das wird noch festgelegt) wo wir das Gelernte direkt anwenden können.

Für mich hört sich das alles an als würde mich eine richtig richtig gute Zeit erwarten, und ich hoffe dieses Gefühl wird sich bestätigen!

Weg nach oben?
Meinen Blog habe ich "WegNachOben" genannt weil das irgendwie ganz gut beschreibt was ich von der Zeit dort erwarte. Davon abgesehen, dass ich (unkorrekt ausgedrückt) geografisch auf der Landkarte "nach oben" wandere von Baden-Württemberg nach Sachsen, hoffe ich auch, näher zu Gott zu kommen, ihn noch besser und persönlicher kennen zu lernen und für mein ganzes Glaubensleben enorm gestärkt zu werden. Und, dass nebenbei auch noch die Qualität meiner Fotos "steigt" und sie an Aussage gewinnen.

Ich hoffe, ihr habt jetzt ein bisschen eine bessere Vorstellung davon, was mich ab September erwartet und werdet ab und an mal hier herein schauen. Ich freue mich über jeden bestärkenden, aufmunternden, oder einfach nur "Hallo"-sagenden Kommentar! :)