Nichts, außer dass wir zusammen in Norwegen leben.
Und wie ist das so?
Bis jetzt herausragend!
Bis jetzt herausragend!
Wie, alleine mit vier Jungs?
So wie ich es liebe. Entspannt, unkompliziert, lustig. Kein Psychoterror, kein Gekreische über Spinnen (ich hatte noch keine), Platz im Eingangsbereich für meine Schuhe.
Wer macht am meisten Dreck?
Ich war gestern wandern und stand an einem Punkt plötzlich knietief im Schlamm. Dafür konnte ich nichts.
Wer macht sauber?
Es gibt einen festgelegten Putzplan, von ganz oben. Der wird auch jeden Montag kontrolliert. Letzte Woche war Kollege Antti aus Finnland dran und hat die Messlatte unerreichbar hoch gelegt. Da wurde gesaugt, gewischt, geputzt, geschrubbt und am Ende auch noch der Kühlschrank abgetaut. Diese Woche bin ich dran. Vielleicht backe ich einen Kuchen. Es gibt nichts mehr sauberzumachen!
Wer macht am meisten Dreck?
Ich war gestern wandern und stand an einem Punkt plötzlich knietief im Schlamm. Dafür konnte ich nichts.
Wer macht sauber?
Es gibt einen festgelegten Putzplan, von ganz oben. Der wird auch jeden Montag kontrolliert. Letzte Woche war Kollege Antti aus Finnland dran und hat die Messlatte unerreichbar hoch gelegt. Da wurde gesaugt, gewischt, geputzt, geschrubbt und am Ende auch noch der Kühlschrank abgetaut. Diese Woche bin ich dran. Vielleicht backe ich einen Kuchen. Es gibt nichts mehr sauberzumachen!
Antti aus Finnland. Wer noch so?
Anze aus Slowenien, Kettenraucher, erwartet mit zitternden Knien den Tag an dem seine mitgebrachten Tabakvorräte zur Neige gehen. "Vielleicht höre ich dann mit dem Rauchen auf." Oder er steigt auf Snus um. Tabak in Norwegen zu kaufen ist keine Option.
Anze aus Slowenien, Kettenraucher, erwartet mit zitternden Knien den Tag an dem seine mitgebrachten Tabakvorräte zur Neige gehen. "Vielleicht höre ich dann mit dem Rauchen auf." Oder er steigt auf Snus um. Tabak in Norwegen zu kaufen ist keine Option.
Awet aus Eritrea, Hausmutti. Das meiste Kochgeschirr kommt von ihm, auch die ganzen Putzmittel. Großzügig stellt er alles zur Verfügung. Er wohnt seit drei Jahren im Studentenhybel und wer Fragen zu fragen hat fragt ihn. Außerdem hat er das erste Haustreffen anberaumt und uns mit Pizza versorgt. Als ich einen Platten hatte, konnte er mir natürlich mit einer Luftpumpe aushelfen.
Mikael, auch aus Eritrea, fängt nicht mit A an. Kocht seinen Schwarztee direkt im Wasserkocher und stellt seinen Topf mit dem Rest Nudeln direkt wieder in den Küchen(nicht Kühl- !)schrank, um ihn am nächsten Tag von dort aus wieder zu erwärmen. Ansonsten ist er glaube ich ganz nett.
Und ich. Ich etabliere Dumpsterdiving als neuen Mannschaftssport in unserer kleinen Community. Ich habe als einzige mein eigenes Bad und bin daher etwas Besseres. Über das Büro bin ich über alle Vorkommnisse in der Stadt informiert und reiche sie brandheiß an meine Mitbewohner weiter - z.B. das am Samstag das größte Heringsessen der Welt in der Stadt stattfand, auf einer über 30m langen Tafel in der Fußgängerzone.
Was ist eigentlich Dumpsterdiving?
Ach ...
Ach ...
Und warum ist das jetzt alles so herausragend?
Weil ich mich wohlfühle! Jeder ist darauf bedacht, das was er benutzt hat sofort wieder sauberzumachen. Alle sind offen und freundlich, es gibt keine Allianzen und kein Gestichel. Wenn ich in die Küche gehe, um mir kurz Milch zu holen oder Wasser aufzukochen, muss ich keine erzwungene Konversation halten, wenn ich keine Lust dazu habe. Ich kann aber. Ich erfahre einiges über ganz andere Länder als Norwegen - z.B. dass der Mindestlohn in Slowenien bei 4,65€ liegt und ein Stundenlohn von 8,50€ ganz schöner Luxus ist, oder dass es in Finnland immer noch die Wehrpflicht gibt und dort ein Haufen gutes Essen weggeschmissen wird, weil die Rationen so übergroß bemessen sind. Letzten Freitag war unser erstes gemeinsames Treffen und es war so gemütlich. Awets Pizza, mein Gemüseteller, ne Flasche Cola - mehr braucht es nicht. Hinterher war alles blitzschnell aufgeräumt und saubergemacht und es wurde Schach gespielt/dabei zugeguckt.
Weil ich mich wohlfühle! Jeder ist darauf bedacht, das was er benutzt hat sofort wieder sauberzumachen. Alle sind offen und freundlich, es gibt keine Allianzen und kein Gestichel. Wenn ich in die Küche gehe, um mir kurz Milch zu holen oder Wasser aufzukochen, muss ich keine erzwungene Konversation halten, wenn ich keine Lust dazu habe. Ich kann aber. Ich erfahre einiges über ganz andere Länder als Norwegen - z.B. dass der Mindestlohn in Slowenien bei 4,65€ liegt und ein Stundenlohn von 8,50€ ganz schöner Luxus ist, oder dass es in Finnland immer noch die Wehrpflicht gibt und dort ein Haufen gutes Essen weggeschmissen wird, weil die Rationen so übergroß bemessen sind. Letzten Freitag war unser erstes gemeinsames Treffen und es war so gemütlich. Awets Pizza, mein Gemüseteller, ne Flasche Cola - mehr braucht es nicht. Hinterher war alles blitzschnell aufgeräumt und saubergemacht und es wurde Schach gespielt/dabei zugeguckt.
Gibt es auch was das nervt?
Jeder Tropfen den die Kloschüssel empfängt kann überlaut von allen im Haus mit angehört werden.
Ok, noch was Erbauliches zum Abschluss?
Presten. Da war ich gestern, die Rundtour dauerte etwas länger als geplant und zweimal hatte ich mich verlaufen, aber ansonsten war es wunderschön und hat erst geregnet als ich fast wieder zu Hause war.
Jeder Tropfen den die Kloschüssel empfängt kann überlaut von allen im Haus mit angehört werden.
Ok, noch was Erbauliches zum Abschluss?
Presten. Da war ich gestern, die Rundtour dauerte etwas länger als geplant und zweimal hatte ich mich verlaufen, aber ansonsten war es wunderschön und hat erst geregnet als ich fast wieder zu Hause war.