Freitag, 14. September 2012

Fahrstuhl

Ende letzter und Anfang dieser Woche ging mir zu viel durch den Kopf als dass ich alles in einen Post hätte fassen können. Ich war verwirrt wie wahrscheinlich noch nie vorher in meinem Leben und habe meiner Familie wohl schlaflose Nächte bereitet...

Aber langsam. Wie aus den letzten Posts ja herauskam, hatte ich sehr starke Zweifel, am richtigen Ort gelandet zu sein. Auch wenn ich mir vorher so sicher gewesen war, mich so auf diese Zeit gefreut hatte und den Leuten gerne geglaubt habe, die mir sagten das werde eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Sicher, es klang ja auch zu gut. Die Beziehung zu Gott inniger und stärker machen, Gemeinschaft mit gläubigen Jugendlichen aus aller Welt, fotografieren und immer besser dabei werden.

Aber oft kommt es doch anders als man denkt. Und auch wenn ich am Samstag Abend, als ich ankam, noch voller Begeisterung war, musste ich Mama schon am Montag Abend mit einem völlig verzweifelten, verheulten Telefonanruf belasten. Und ab da ging es so weiter.
Ich war plötzlich mit Leuten konfrontiert, die zwar an den selben Gott glaubten wie ich. Aber der Rest schien so anders zu sein. Ich habe es ja schon geschrieben - Visionen, Prophezeiungen, Wunder. Hier kam eine Ebene in den Glauben mit hinein, die mir unbekannt und unheimlich war, die mich verstörte.
Und dann kamen die Zweifel. Habe ich mein ganzes Leben lang etwas Falsches beigebracht bekommen? Besteht meine gesamte Großfamilie aus "lauwarmen Christen", die unsere Sprecherin Donna Jordan so verabscheute? Oder liegen die falsch? Aber das geht doch nicht, es sind so viele, und sie sind so begeistert, und erleben das jeden Tag...

Alles, worauf ich mein Leben bisher gebaut hatte, schien zu wackeln. Ich konnte mich auf nichts mehr verlassen, ich zweifelte alles an. Meine Familie, die Sprecher, meinen bisherigen Glauben, das was wir dort lernten. Jeden Abend betete ich um Klarheit, um Orientierung.

Und wen ich auch um mich herum fragte, niemand teilte meine Zweifel, meine Skepsis und Unsicherheit. Auch wenn den Deutschen das meiste auch ziemlich neu war, so doch nicht ganz unbekannt und sie ließen sich voll drauf ein und waren bald so erfüllt und überwältigt von diesem Neuen, dass mir Angst und Bange wurde. Noch sträubte ich mich innerlich, mich genauso darauf einzulassen. Es fühlte sich so falsch an, von Donna eine Frage diktiert zu bekommen, 5 Minuten in sich zu gehen und dann aufzuschreiben was einem scheinbar Gott eingegeben hatte.

Trotzdem, Mitte letzter Woche hatte ich fast aufgegeben. Ich machte mit. Bei der Frage "God, what pleases you?" bildete ich mir ein, das Wort "you" zu hören. Gott was gefällt dir? - du. Mir liefen die Tränen vor Ergriffenheit die Wangen herunter.
Wenige Minuten später schaltete sich bei mir wieder der zur Seite gedrängte Verstand ein. In der Gruppenbesprechung sagte ich vorsichtig, dass ich nicht sicher sei, ob es wirklich von Gott gekommen sei. Aber die für uns zuständige Mitarbeiterin beteuerte das sofort. Schließlich geht es ja konform mit der Bibel, besteht also den "Test". Und damit kommt es von Gott, ganz einfach.

Mittwoch Abend war worship night (Lobpreisabend) in Herrnhut, also ein paar km vom Schloss entfernt. Ich bin hingegangen. Und erwartete, dass ein paar Lieder gesungen wurden.
Stattdessen ließ man sich mal wieder vom Heiligen Geist leiten und hatte überhaupt keine Struktur für den Abend. Die Band spielte, was ihr einfiel, und die Leute sangen, was ihnen einfiel. Sie murmelten alle wild durcheinander, untermalt von einzelnen E-Gitarrentönen, teilweise fielen sie auf ihre Knie und jeder war irgendwie in seiner eigenen Welt. Das war einfach so krass, nach einer Dreiviertelstunde rannte ich mit Tränen in den Augen aus dem Haus raus und erstmal kreuz und quer durch Herrnhut. Bis ich mich beruhigt hatte und auf google maps den Straßennamen eingegen konnte, der dann vor mir stand, wurde es schon dunkel. Glücklicherweise bin ich trotzdem gut durch den Wald gekommen und habe mich nicht auch noch dort verlaufen.

Schließlich erfuhr ich, dass Jugend mit einer Mission tatsächlich eine charismatische Organisation ist. Damit hatte ich endlich einen Begriff für die ganzen seltsamen Sachen. Und konnte recherchieren. Habe meinem Opa eine Mail geschrieben, ihn angerufen. Konnte mir von dort die dringend benötigte Bestätigung holen, dass meine Zweifel berechtigt sind.

Und trotzdem war ich noch verunsichert. Denn jemand, der letztes Jahr eine DTS gemacht hatte, berichtete mit einer Selbstverständlichkeit, Faszination und Ehrfurcht davon, wie sie bei der Olympiade Leute mit verkümmerten Gliedmaßen geheilt hatten. Es sei krass gewesen, unter den Händen zu spüren wie die Arme und Beine tatsächlich nachgewachsen sind. Dass das was sie erlebt hatten, real war, davon gehe ich zu 100 % aus. Und ab da war mir schon klar, dass ich niemals auf einen Einsatz mitgehen wollen würde (Berichte von Leuten, die auf solchen Einsätzen gestorben waren, weil die Leiter bei ihren Aktionen zu leichtsinnig und fahrlässig waren, haben das nur bekräftigt). Sowas wollte ich nicht sehen.
Und es machte meine Verwirrung komplett. Wenn dieses ganze Charismatische falsch ist, warum passieren dann in Gottes Namen solche Wunder? Dann muss er doch dahinter stehen? Also liegen doch wir falsch, ich und meine Familie. Und außerdem hat Gott mich doch hierher geschickt. Das muss doch einen Sinn haben. Vielleicht will er mir wirklich zeigen, dass mein Glaube nicht komplett ist?

Ich wollte nicht glauben, dass mir tatsächlich mein Leben lang, und meiner ganzen Familie noch dazu, etwas gefehlt hatte. Und erst recht nicht dieses Beängstigende, Übernatürliche.
Es erschloss sich mir einfach nicht. Hat Gott es wirklich nötig, auf Aufforderung zig Menschen im gleichen Raum verschiedene Bilder zu senden, um ihnen zu bestätigen wie sehr er sie liebte? Das steht doch in der Bibel, reicht das nicht? Hat Gott es nötig, Menschen über andere Prophezeiungen aussprechen zu lassen, die zwar ermutigen, aber ansonsten eigentlich bedeutungslos sind? (Bis auf den Showeffekt, wenn Donna am Morgen wieder sagen kann "Gott hat mir heute gesagt, ich soll XY sagen, dass...")

Also war ich hin- und hergerissen. Und ohne den Beistand meiner Familie wäre ich mittlerweile sicher schon voll drin und hätte alle Zweifel beiseite geschoben. Aber so blieben eben die Zweifel. Ein anderer Punkt war auch, dass ich mir sicher war, sehr sehr viel für die Fotografie zu lernen. Wenn ich das verpassen würde, würde ich mir das ewig vorwerfen, befürchtete ich. Aber "wenn deine Seele dort kaputt geht, musst du gehen", hat Papa völlig richtig gesagt. Und so überlegte ich und überlegte und überlegte, und fand zwischendurch einige Artikel, die YWAM Herrnhut in sehr zweifelhaftem Licht präsentierten, und überlegte weiter, und verstand die Welt nicht mehr.

Bis ich am Sonntag einfach anderthalb Stunden in den Wald reingejoggt bin, mich dann auf einen Jägerstand gesetzt habe und gebetet habe. Um Klarheit. Und meine Mails abgerufen habe. Und einen Text bekommen habe über jemanden, der genau das beschrieb was ich empfand und sich zeitweise mit den Charismatischen eingelassen hatte und dann aber wieder herausgefunden hatte. Denn vieles von dem Übernatürlichen, was die erleben, kommt nicht von Gott. Sondern von anderen Quellen. Und das war endlich die Antwort, die ich gesucht habe. Dass diese Wunder usw. passieren, ist eben keine Bestätigung dafür, dass Gott dahinter stehen. Und damit stand mein Entschluss fest. Zwar hatte ich schon ausgemacht, am Samstag abgeholt zu werden, aber vorher hatte ich noch mit heftigen Zweifeln zu kämpfen, ob das wirklich die richtige Entscheidung ist. Jetzt wusste ich es, zu 100%. So sicher, dass ich nicht mehr bis Samstag warten konnte.

Als ich nach einer halben Stunde wieder von dem Jägerstand runterkletterte, ging es mir so gut wie schon seit Tagen nicht mehr. Ich hatte völlige Klarheit und die Gewissheit, dass das was ich jetzt tun würde, Gottes Willen war. Endlich hatte ich wieder einen festen Stand, konnte mich auf das verlassen was ich bisher geglaubt hatte und ließ mich nicht mehr verunsichern.

Der Montag verging quälend langsam mit 3 Gesprächen, wobei man immer wieder betonte, wie wichtig es eigentlich wäre, dass ich noch ein paar Tage bliebe, für weitere Gespräche. Es war die letzte Hürde, immer wieder "Nein" zu sagen und mein Vorhaben unbeirrt durchzuziehen. Ich bin soo dankbar, dass ich auch direkt am Dienstag abgeholt werden konnte. Denn ich weiß nicht, ob ich diesen Gesprächen noch länger standgehalten hätte, und was in der Woche noch alles passiert wäre.

Am Dienstag musste ich mich noch vor der versammelten Truppe erklären. Das habe ich auch noch geschafft. Dann haben alle für mich gebetet. Das fand ich gut. Denn auch die Schulleiterin, mit der ich gesprochen hatte, hatte mir am Vortag gesagt, dass sie tatsächlich, nachdem sie darüber gebetet hatte, das Gefühl hatte, dass es für Gott in Ordnung ist, dass ich gehe. Sie beteten, dass ich meinen weiteren Weg finden würde. Und hinterher keine Zweifel mehr haben würde.

Und irgendwann konnte ich endlich aus dem Zelt raus, packte in aller Hast mein Hab und Gut zusammen und fuhr vom Hof. Dass ich wirklich raus bin, habe ich erst ein paar Stunden später richtig erfasst. Und ich war so erleichtert und fühlte mich so frei.

Es war die richtige Entscheidung und Gott stand dahinter. Jetzt habe ich für das nächste halbe Jahr keinen Plan, aber sicherlich wird sich noch etwas ergeben. Wer weiß, was Gott noch vor hat. Es bleibt spannend. Die 10 Tage, die ich in Herrnhut verbracht habe, waren nicht sinnlos. Ich habe unglaublich viel gelernt und mich mit meinem Glauben beschäftigt wie wahrscheinlich nie zuvor. Meine Beziehung zu Gott ist inniger geworden. Dass er eine Antwort zur rechten Zeit sendet, wenn man ihn fragt, habe ich erfahren. Wie sehr meine Familie hinter mir steht, habe ich erfahren. Auch wenn es eine sehr sehr schwere Zeit ist, Gott verlangt nichts von mir, was ich nicht tun kann. Als ich im Begriff war, aufzugeben, hat er mir Stärkung von allen Seiten gesandt.

Weg nach oben - ja, in 10 Tagen anstatt einem halben Jahr. Fahrstuhl anstatt Treppe. Ich bin gespannt, was Gott jetzt für mich in petto hat.

Mittwoch, 5. September 2012

Mit Fotos was bewegen

Gestern haben wir erklärt bekommen wie das in den Arttracks so aussehen wird. Es wird auf jeden Fall hart. Schmerzvoll, wie unser Lehrer Jan Schlegel gleich am Anfang sagt. Er ist ein Topfotograf und hat deswegen auch hohe Anforderungen an uns. Er will, dass wir sobald es losgeht, jede freie Minute mit Fotografie verbringen. Auch am Wochenende. Die Dunkelkammer war letztes Jahr wohl so überfüllt dass die Leute nachts reingegangen sind. Es wird bestimmt nicht schön. Aber gut! Und ich habe komplett den Willen, durchzuhalten, alles reinzustecken, und so viel zu lernen wie nur möglich. Analoge Fotografie, auch wenn wie er sagt das der viel schwierigere Weg ist und ich bis jetzt nichts kann. Weil analoge Fotos einfach viel mehr rüberbringen, finde ich.

Krass und wie mir aus dem Herzen gesprochen ist das was Jan Schlegel mit Fotos erreichen will. Menschen die die Gesellschaft übersieht sichtbar machen, die Welt bewegen und verändern. Das ist genau das was ich in meinem Leben machen möchte. Deshalb bin ich sehr gespannt darauf, wie es praktisch aussehen kann.

Dienstag, 4. September 2012

Visionen?!

Heute war ich wieder an einem Punkt an dem ich gedacht habe die spinnen doch alle. Die Sprecherin für die nächsten zwei Wochen (Thema Gottes Stimme hören) hat uns aufgefordert, dreimal hintereinander "Jesus I love you" zu sagen und dann zu berichten was er antwortet. Das war mir schon zu doof, wie eine Beschwörungsformel oder das Passwort an einer Maschine.
Dann fingen die Leute aber an zu erzählen. Was sie für Bilder gesehen haben, "Visionen". Ich wollte am liebsten abhauen, das war mir viel zu übersinnlich. Amiquatsch. In der Pause habe ich mit anderen Deitschen geredet und sie gefragt ob sie es auch so befremdlich finden. Ich habe gesagt dass ich mich frage ob die Leute sich das nicht einbilden weil sie das gerne hätten, Erlebnisglauben, nicht nur Bibellesen sondern auch sowas ("glückselig die mich nicht gesehen und doch geglaubt haben" fällt mir dazu ein). Sie meinten sie kennen das zwar so ausgeprägt auch nicht, aber sie fänden es gut. Und dass die Schwelle zwischen empfangen von Gott und empfangen von irgendwoanders her sehr schnell überschritten ist, da waren wir uns auch einig. Es scheint auch den Grundsatz zu geben dass Visionen die nicht mit der Bibel konform gehen nicht berücksichtigt werden. In der nächsten Teaching-Session ging dann eine von den Mitarbeitern vor und meinte, sie wolle uns nur schnell erzählen dass sie vor einem Jahr an unserem Platz saß und das alles für Quatsch hielt und "that people made this up", also dass die Leute sich das einbilden - genau wie ich es ein paar Minuten vorher bei den anderen Deutschen eingewandt habe. Das war schon irgendwie krass prompt und vielleicht die Antwort auf Gott? Die Mitarbeiterin meinte sie hätte Wochen gebraucht um zu lernen dass es wirklich wahr ist und dass das unnötig war.
Ich werde die Sache nicht völlig ablehnen, denn es ist ja wirklich so: nicht Gott, Jesus und die Bibel bilden die Dreieinigkeit sondern es gibt ja den Heiligen Geist. Irgendwie muss der ja auch wirken. Ob das unbedingt in Visionen ist, vor allem "auf Knopfdruck", weiß ich nicht. An sowas Übernatürliches gehe ich lieber mit Abstand und Vorsicht ran - bestimmt nicht verkehrt.

Ich werde sehen, was die nächsten Wochen noch bringen und Gott bitten mir eine ganz klare Antwort zu geben. Es geht mir auf jeden Fall schon besser, ich habe abends wieder das Gefühl in Jesus Armen einzuschlafen und am richtigen Ort zu sein. Besonders da uns heute unsere Kunsttracks vorgestellt wurden, wo unser Phototrackleader sowas von genau das mit Fotos erreichen will was ich mir auch immer vorgestellt habe. Aber das ist Stoff für einen eigenen Blogeintrag - morgen :) Eins möchte ich noch erzählen - wir müssenäglich zweieinhalb Stunden praktische Arbeiten verrichten, "work duty". Ich hatte so Angst Toiletten putzen zu müssen... Das ist bestimmt nichts schlimmes und muss jeder mal im Leben machen. Aber das war so ein Horror für mich, nur der Gedanke... Auf jeden Fall habe ich so ziemlich meinen Wunschduty bekommen, nämlich Gartenarbeit! Immer draußen, körperlich harte Arbeit - sehr gut. Für die nächsten Tage ist Äpfelpflücken dran.. ;)

Montag, 3. September 2012

Hmmmm...?

Zweifel, Zweifel, Zweifel. Ich weiß nicht warum aber ich habe die ganze Zeit das Gefühl am falschen Ort zu sein. Ich möchte einfach die Zeit genießen aber irgendwas hält mich davon ab. Ich kann die Begeisterung und das Charismarische (amerikanisch...) nicht teilen. Ich hoffe es ist einfach der Start, der mir Probleme macht und sobald Routine einzieht wird es ok. Aber im Moment... Das Beängstigendste ist, dass ich mich alleine fühle. Da wo ich sonst Jesus spüre ist nichts, und das obwohl es hier um nichts anderes geht. Ich verstehe es nicht.

Das ein sehr ehrliches und kurzes Update, ich bin megaverwirrt und wünsche mir so sehr Sicherheit dass ich hier richtig bin, so wie mir das jeder beteuert. Aber ich habe nicht das Gefühl, im Gegensatz zu allen anderen die vor Begeisterung übersprudeln. Ich will das auch können!

Sonntag, 2. September 2012

Ich bin da! 2.0

Ich probiere es jetzt noch einmal. Nachdem der letzte Versuch am G scheiterte... Dieses bekloppte g hat nämlich meinen ganzen ellenlangen Text ersetzt den ich mühsam in einer halben Stunde auf dem Handy geschrieben habe!
Also, tief Luft holen und von vorne. Ja, ich bin da. Nach sechseinhalb Stunden Zug, Missverständnissen beim Abholen und einer Viertelstunde Autofahrt bin ich gestern am "castle" angekommen, halb sechs ungefähr.
Ich fasse zusammen, was seitdem so meine Eindrücke waren: ich genieße es einfach total, mit den Leuten zusammen zu sein. Es ist ein bunter, individueller Haufen und alle sind offen und freundlich. Ungefähr 90% sind Mädchen... Ich habe gestern so viele neue Leute kennen gelernt, es fiel mir auch überhaupt nicht schwer auf jemanden zuzugehen. Eigentlich müsste ich heute nicht nur Muskelkater vom Kofferschleppen sondern auch vom Dauergrinsen haben.
Ein bisschen weniger euphorisch machen mich die schullandheimähnlichen Zustände. 2 Klos, 3 durch Vorhänge getrennte Duschen für eine Etage, ca. 30-40 Leute. Zwei verbundene Zimmer, eine Tür für 14 Leute - mein Zimmer. Die Türklinke ist lose, geräuschloses Verlassen oder Betreten des Zimmers ist nicht möglich. Verschlafen wird hier keiner. Waschen kostet extra, ich werde mich jetzt wohl im sparsamen Klamottentragen üben. Genauso wie eine halbe Stunde Internet am Tag jedem zusteht und alles darüber extra kostet. Zum Glück habe ich mein Handy, auch wenn es mir meinen Text einfach mal durch ein g ersetzt. Es ist alles ungewohnt, aber bestimmt werde ich mich dran gewöhnen. Und am Ende wird mir alles ganz normal vorkommen.
Ich bin sehr gespannt auf den Unterricht der morgen beginnt. Allerdings muss ich mich wohl zwischen film und digital entscheiden, also analoger oder digitaler Fotografie. Ich glaube ich wage mich lieber an das altertümliche Analoge, auch wenn ich beinahe bei 0 starte und es am Anfang sicherlich schwieriger ist. Aber da kann ich wahrscheinlich am meisten lernen und seine eigenen Fotos zu entwickeln, das ist doch das Coolste. Also ich schwanke im Moment immer zwischen Euphorie, Zweifeln und der Sehnsucht nach meinem alten Zimmer (wo ich mir über Wäsche ja einfach mal gar keine Gedanken machen musste!). Mal sehen, was die nächste Woche so bringt...